„Den Blick gegen das Vergessen gerichtet“ Ausstellung an der Grund-und Oberschule Schenkenland Groß Köris
Am 12.Juli 2016 wurde an unserer Schule die Ausstellung „Den Blick gegen das Vergessen gerichtet“ feierlich eröffnet.
Aus diesem Anlass konnten wir Herrn Jan Roessel (Referent Europa der Deutschen Gesellschaft e.V.), Herrn Thomas Groebel (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.), den stellvertretenden Amtsdirektor des Amtes Schenkenländchen, Herrn Oliver Theel und Frau Margret Keller, die Vorsitzende des Bildungs-und Sozialausschusses der Gemeinde Groß Köris bei uns begrüßen. Ganz besonders freuten wir uns darüber, dass Frau Steffi Lehmann als Zeitzeugin gemeinsam mit ihrem Ehemann unter unseren Gästen war.
Demokratisches Denken und Handeln setzt das Erinnern voraus, das Erinnern an das, was war, das Erinnern an das, was wir nicht vergessen dürfen, wenn wir gemeinsam ein friedliches und zukunftsorientiertes Europa schaffen und weiter entwickeln wollen.
Richard von Weizsäcker hat das in seiner Rede zum 8. Mai 1985 sehr eindrucksvoll und einprägsam formuliert:
„Jüngere und Ältere müssen und können sich gegenseitig helfen zu verstehen, warum es lebenswichtig ist, die Erinnerung wachzuhalten. Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man gar nicht. Sie läßt sich ja nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.“
http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Richard-von-Weizsaecker/Reden/1985/05/19850508_Rede.html
Kriegsgräberstätten wie der Waldfriedhof Halbe sind Orte des Erinnerns, Orte, die uns und vor allem auch der jungen Generation immer wieder vor Augen führen, welch unendliches Leid Krieg und Vertreibung gebracht haben.
Sie sind aber heute vor allem auch Orte der Versöhnung, der Besinnung und des Friedens. Wir müssen sie für uns bewahren und erhalten und vor allem auch verhindern, dass sie von den ewig Gestrigen für ihre Zwecke missbraucht werden.
Wenn wir zur Eröffnung dieser Ausstellung Frau Steffi Lehmann als Zeitzeugin begrüßen konnten, ist das erlebte Geschichte, denn sie kann uns mit ihrer eigenen Lebensgeschichte bewusst machen, wie notwendig es ist, die Erinnerung wach zu halten um die Gegenwart friedlich gestalten zu können.
An unserer Schule gibt es aber noch andere Zeitzeugen, Mädchen und Jungen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea, die die leidvolle Erfahrung von Flucht und Vertreibung in ihrem jungen Leben in dieser unserer Zeit machen mussten und die jetzt hier bei uns eine neue Heimat gesucht und gefunden haben.
Das, was sie erleben mussten, macht uns deutlich, wie nahe wir mit dieser Ausstellung, die gemeinsam von französischen, deutschen und polnischen Jugendlichen in der Jugendbegegnungsstätte in Kamminke auf Usedom erarbeitet wurde, an den Problemen unserer Gegenwart sind.
Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir die Ausstellung „Den Blick gegen das Vergessen gerichtet“, die in Kooperation zwischen der Deutschen Gesellschaft e.V. und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. entstand, hier an unserer Schule zeigen können.
Hans-Joachim Reiner
Schulleiter
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Ausstellungseröffnung "Gegen das Vergessen" (DI, 12. Juli 2016)
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